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Tag des Anstoßes / Wittekindhalle Rulle

„Tag des Anstoßes 2017, Thema: Inklusion“

„Die Idee zur Aktion „Tag des Anstoßes“ entstand 2001 in den Arbeitsgruppen zum Jubiläum 1150 Jahre Wallenhorst. Dieses Jubiläum sollte dauerhaft positive Spuren im Gemeindeleben hinterlassen, am besten in einer Form, welche das im Zuge des Jubiläums so vielfältig gezeigte ehrenamtliche Engagement würdigt.

Der „Tag des Anstoßes“ wird seither unter jährlich wechselndem Motto gestaltet. Zu diesem Motto laufen das ganze Jahr über Aktionen; außerdem wird in den örtlichen Medien berichtet.

Jedes Jahresthema mündet in eine große Abendveranstaltung, die immer im November im Wechsel in allen vier Ortsteilen ausgetragen wird. Neben einem vielfältigen Programm und einem prominenten Ehrengast steht an diesem Abend die Preisverleihung des „Stein des Anstoßes“ im Mittelpunkt.

Der „Stein des Anstoßes“ wird an Menschen verliehen, die sich zum jeweiligen Jahresthema ehrenamtlich besonders verdient gemacht haben. Über den Preisträger entscheidet im Vorfeld die Jury „Tag des Anstoßes“. Der Name des Preisträgers oder der Preisträgerin wird später an der Skulptur „Stein des Anstoßes“ angebracht, die vor dem Wallenhorster Rathaus steht. Sie wurde 2001 vom Bürgerverein Wallenhorst gestiftet und vom Künstler Jörg Kujawa in Form einer Hand gestaltet.

Zur Abendveranstaltung lädt die Gemeinde Wallenhorst alle Ehrenamtlichen ein. Für sie ist neben dem Eintritt auch der Imbiss kostenlos. Die Resonanz ist groß, zwischen 800 und 900 Menschen sind im Schnitt dabei.“

Unter dem Applaus der 950 Gäste der Wallenhorster Ehrenamtsgala „Tag des Anstoßes“ überreichte Bürgermeister Otto Steinkamp den „Stein des Anstoßes 2017“ an Stefanie Wächter. Die Leiterin der Regenbogengruppe erhielt die Auszeichnung am Freitag (3. November) für ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich Inklusion.

Es sei ihr zunächst ein bisschen schwer gefallen, als sie von der Ehrung erfahren habe, erklärte Wächter, denn „eine Person kann eigentlich nicht inklusiv leben – da gehören mehrere dazu, zum Beispiel unsere Gruppe.“ So leitete sie Lob und Dank auch gleich an ihre Mitstreiter und die ehrenamtlich engagierten Gäste in der Ruller Wittekindhalle weiter: „Am liebsten würde ich den Stein in viele kleine Steine zerteilen und mit Ihnen allen und mit unserem Team teilen.“

Gelebte Inklusion

Die Jury hatte sich für Wächter als Preisträgerin entschieden, da sie bei ihren vielfältigen Projekten stets den inklusiven Aspekt in den Vordergrund stellt. So erläuterte Petra Eckhardt in ihrer Laudatio: „Sie wünscht sich für Menschen mit Behinderung einen Raum, in dem sich alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, auf Augenhöhe begegnen können.“ Und sie sei sich sicher: „Erst wenn die verschiedensten Barrieren in den Köpfen der Menschen ohne Behinderung abgebaut sind, können wir von Inklusion sprechen.“ Begonnen habe Wächters Engagement aus eigener Betroffenheit heraus nach der Erstkommunion ihres Sohnes im Jahr 2001. Sie habe ein Angebot geschaffen, das Menschen – damals noch Kindern – mit Behinderung „einen Raum geben sollte, den es bis dahin in der Gemeinde Wallenhorst nicht gab“, erklärte Eckhardt. So habe sie die Regenbogengruppe gegründet, die sich bis heute regelmäßig zu Freizeitaktivitäten treffe. 2008 sei das Angebot um das Regenbogen-Café erweitert worden – geöffnet für jedermann an jedem ersten Samstag im Monat im Wallenhorster Pfarrheim. Weitere inklusive Projekte folgten: beispielsweise das Kunstprojekt „NEU.e HEIMAT“, die Aufnahme einer CD mit Weihnachtsliedern oder der Chor „Die Buntgemischten“.

Bei all den ganzen Projekten finde sie persönlich besonders die kleinen Sachen schön, erzählte Stefanie Wächter: wenn Nachbarn oder Bekannte anriefen und einfach mal auf einen Kaffee einladen oder gemeinsam zum VfL fahren würden. „Das ist gelebte Inklusion.“

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Gelebte Inklusion stellten in Person auch die beiden Ehrengäste des Abends dar: der ohne Unterarme und mit einem verkürzten Oberschenkel geborene Referent, Pfarrer, Kabarettist sowie Paralympicssieger, Welt- und Europameister im Tischtennis Rainer Schmidt und der aus Äthiopien stammende NDR-Moderator, Sänger, Autor, Entertainer, Schauspieler und Plattdeutsch-Experte Yared Dibaba.

„Inklusion ist die Kunst des Zusammenlebens verschiedener Menschen“, fasste Schmidt das Thema zusammen und brachte die oft komplex ausfallenden Antworten auf die Frage „Was ist eigentlich Inklusion?“ auf den Punkt. „Inklusion heißt, das Zusammenleben wird schöner“, sagte er und berichtete von seinen Erfahrungen im Alltag – lustig, teils selbstironisch und mit einer gesunden Portion schwarzen Humors. „Ich bin froh, dass ich nicht so langweilig aussehe wie mein Publikum.“ Wenn man anders aussehe, werde es nie langweilig. Und so erzählte er von seinen Erlebnissen beim Ausfüllen von Meldekarten an Hotel-Rezeptionen, bei der Passbeantragung mit Fingerabdruck im Bürgeramt oder einfach von Begegnungen mit anderen Menschen. Anders sein hätte aber auch eine Leidensdimension. So hätte seine Oma nach seiner Geburt sofort gedacht, was der Junge nur mal werden könne. „Zum evangelischen Pfarrer hat es gereicht“, so Schmidt. Er erzähle so viele lustige Dinge in seinem Grußwort, denn das Beste sei es doch, wenn man sich über Inklusion gar keine Gedanken mehr machen müsse. An das Publikum gerichtet appellierte der selbst für Flüchtlinge, Hospiz und Kirche engagierte Rheinländer: „Hände, Hirn und Herz dürfen Sie benutzen so oft sie wollen – je öfter, desto besser werden sie.“

Zurück nach Osnabrück

„Moin!“, begrüßte Yared Dibaba die Gäste in der Wittekindhalle. Im Gespräch mit Moderator Sven Lake berichtete der gebürtige Äthiopier unter anderem von seiner Kindheit in Osnabrück. Im Kindergarten am städtischen Krankenhaus sei er zusammen mit seinem Bruder am ersten Tag ziemlich allein unter vielen weißen Kindern gewesen. Doch es habe nicht lange gedauert, „da waren wir inkludiert.“ Zu Osnabrück habe er außer seiner Kindheit aber noch eine andere Beziehung, berichtete Dibaba. Sein Frau, ein gebürtige Portugiesin, käme aus dem Schinkel. Lakes Frage, wie er dazu gekommen sei, Plattdeutsch zu sprechen, beantwortete das NDR-Multitalent augenzwinkernd: das habe er von seinem Uropa im Süden Äthiopiens – der Wiege der Menschheit – gelernt. Er habe ihn als Entwicklungshelfer für die plattdeutsche Sprache dann nach Norddeutschland geschickt. Humorvoll zeigte Dibaba dann Parallelen zu seiner Muttersprache auf und stellte fest, dass es auch im Emsland „viele schwarze Plattschnacker“ gebe. „Ich habe noch keinen gesehen“, überlegte Lake. „Ich meine das politisch“, klärte der NDR-Moderator seinen „Kollegen“ auf.

Humorvoll erzählte Dibaba auch von seinen inklusiven Erlebnissen im Alltag. Schön seien immer wieder Dialoge im Café: „Wie willst du deinen Kaffee haben?“ „Guck mich an.“ „Schwarz?“ „Nein, ohne Haare.“ Inklusion spiele sich im ganzen Leben ab, so der Wahl-Hamburger, der sich für Seenotretter, Hospizarbeit und die im Bürgerkrieg lebenden Menschen in seiner Heimat Äthiopien engagiert. Auch Menschen, die aus einer anderen Heimat hier her kämen, müsse man inkludieren. „Das hat was mit Respekt zu tun.“

Ansprechendes Rahmenprogramm

Das Showprogramm zwischen den Gesprächsrunden gestalteten die inklusiven Tanzgruppen der Patsy & Michael Hull Foundation, „Stay Phazzed“ und „New Hope Generation“, die als frisch gekürte Welt- und Vizeweltmeister ihres Fachs nach Wallenhorst gekommen waren. Musikalisch begeisterten die Brockhouse Big Band sowie „Takkatina“, die Band der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, die gemeinsam mit dem Chor „Die Buntgemischten“ unter Leitung von Stefanie Wächter auftrat. Beeindruckt vom inklusiven Chor zeigte sich Yared Dibaba: „Ich komme wieder. Dann bringe ich meinen Shantychor mit und wir singen gemeinsam.“

2018 wird es sportlich

Zum Abschluss gab Moderator Sven Lake bei seinem „Heimspiel“ in Rulle noch einen Ausblick auf das kommende Jahr. 2018 werde der Tag des Anstoßes am Freitag (2. November) in der Sporthalle Lechtingen stattfinden. Das Jahresthema laute dann „Aktiv vereint im Sport“.“

 

(Quelle: https://www.wallenhorst.de/leben-freizeit/ehrenamt/tag-des-anstosses.html)

 

Sommerkonzert (Jugendzentrum-Westwerk)

Sommerkonzert im Jugendzentrum Westwerk – Einjähriges Bestehen der Brockhouse Big Band

Am 25.08.2017 präsentierte die Brockhouse Big Band zum einjährigen Bandbestehen vor heimischer Kulisse ein buntes Programm der verschiedensten Stücke, die die Band im Laufe des Jahres erarbeitet hatte. Seit Februar diesen Jahres dient das Jugendzentrum Westwerk als Heimat und Proberaum für die Band, das für diesen Abend Konzertsaal für die rund 100 Zuschauer war.

Für die Gäste, unter denen auch viele Sponsoren und enge Vertraute der Brockhouse Big Band waren, bot der Abend ein reichhaltiges musikalisches Programm. Sowohl klassische Big Band Musik wie „Pick up the pieces“ der Phil Collins Big Band oder der Swingstandard „In the mood“ als auch populäre Musik wie „Walking on sunshine“ oder „Smooth“ von Santana sorgten für die nötige Vielfalt, sodass alle Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Für den Schlagerhit „Ein Bett im Kornfeld“ konnte die Big Band Christian Böwer gewinnen, der durch die „Schlager-Polizei“ überregional bekannt geworden ist und an diesem Abend für das nötige Entertainment sorgte. Abgerundet wurde der Abend dadurch, dass einzelne Mitglieder der Band die Entwicklung des Ensembles über das vergangene Jahr darstellten und Einblicke in das Bandleben gaben.

Brockhusen-Danz

Eine „Herzensangelegenheit“

Am 15. Juli 2017 fand der traditionelle „Brockhusen Danz“ in Hollage-Brockhausen statt. Der Brockhusen Danz ist eine zweijährig stattfindende Veranstaltung für die Anwohner Brockhausens aber auch für Interessierte von Außerhalb. Mittlerweile ist das traditionelle Dorffest zu einem bekannten sowie beliebten Event herangewachsen.

Für die Brockhouse Big Band stellte dieser Auftritt eine Herzensangelegenheit dar, auf diesem tollen Event zu spielen. Schließlich gründete sich die Band im August 2016 in einem Brockhausener Keller, eine Straße weiter. Nach einem schön gestalteten ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Schöneich und Pastor Keller, fing gegen 19 Uhr die Live-Musik im Hof Hawighorst an. Zu Beginn spielte am Abend, neben der Big Band, Waschbrettbauch und überzeugte mit Ihrem ausgefallenen Genre „DixiSkiffel Punk“.

Danach präsentierte die Big Band ihr neu einstudiertes Programm, welches sich aus verschiedensten Genres zusammensetzte. Von Glenn Miller über Carlos Santana und Amy Whinehouse bis hin zu Udo Jürgens erstreckte sich das Programm der 20-köpfigen Band. Neben einigen Instrumental-stücken glänzte die Band mit Gesangseinlagen als Solo oder im Duett. Die abschließende Response der Menge war für die Big Band ein diesen Kompliment.

Der Abend wurde anschließend von Nobby’s Band, einer Rock- und Pop-Band, mit Rock- und Popklassikern  der 80er Jahre abgerundet.